Second Brain

Okay. Es ist wieder so eine Phase, in der ich mehr schreibe. Grade, weil ich viel lese aktuell und viel versuche zu optimieren. Auch durch so Dinge, wie das Temptation Bundling. Aber grade dabei ist mir aufgefallen, dass sich alles, was ich hier grade mache um ein großes Thema dreht: Das Second Brain.

Second was?

Wie viele brillante Ideen hast du schon gehabt und vergessen? Wie viele Erkenntnisse hast du nicht in die Tat umgesetzt? Wie viele nützliche Ratschläge hast du im Laufe der Jahre langsam vergessen?

Wir fühlen einen ständigen Druck, zu lernen, uns zu verbessern und Fortschritte zu machen. Jedes Jahr verbringen wir unzählige Stunden damit, Informationsmaterial zu lesen, zu hören und zu sehen. Doch wo ist all dieses wertvolle Wissen geblieben? Wo ist es, wenn wir es brauchen? Unser Gehirn kann immer nur ein paar Gedanken speichern. Unser Gehirn ist dafür da, Ideen zu haben, nicht sie zu speichern.

Dieser eine Satz war lange mein Bildschirmhintergrund. Fast so lang wie: Dont let perfect be the enemy of good enough.

Building A Second Brain ist eine Methode, mit der wir die Ideen, Inspirationen, Erkenntnisse und Verbindungen, die wir durch unsere Erfahrungen gewonnen haben, speichern und systematisch in Erinnerung rufen können. Sie erweitert unser Gedächtnis und unseren Intellekt, indem sie die modernen Werkzeuge der Technologie und der Netzwerke nutzt.

Diese Methode dient nicht nur dazu, diese Ideen zu bewahren, sondern sie in die Realität umzusetzen. Sie bietet einen klaren, umsetzbaren Weg zur Schaffung eines „zweiten Gehirns“ – ein externes, zentrales, digitales Backup für die Dinge, die du lernst, und die Ressourcen, aus denen sie stammen.

Um in der heutigen Welt erfolgreich zu sein, müssen viele verschiedene Arten von Informationen verwaltet werden – E-Mails, Textnachrichten, Messaging-Apps, Online-Artikel, Bücher, Podcasts, Webinare, Memos und viele andere. Alle diese Arten von Inhalten sind wertvoll, aber der Versuch, sie sich alle zu merken, ist überwältigend und unpraktisch. Indem du Ideen aus diesen Quellen zusammenführst, entwickelst du einen wertvollen Fundus, der dich bei deinen Projekten und Zielen weiterbringt. Du wirst über eine fortlaufende Aufzeichnung persönlicher Entdeckungen, gelernter Lektionen und umsetzbarer Erkenntnisse für jede Situation verfügen. Ich fand es damals schon richtig cool, alte Notizbücher wiederzufinden und da mal durchzugucken, was für Ideen ich mal hatte.

Wer mich kennt, kann sich bestimmt auch noch an die zeit erinnern, in der ich immer ein Notizbuch und einen Stift in der Tasche hatte? Hätte ich auch heute gerne noch, doch mein Problem ist, dass ich es immer in irgendwelchen Taschen vergesse. Ich liebe es zu schreiben. Also so mit nem Stift. Darum nutze ich auch mein iPad so viel – auch wenn es nicht das gleiche ist – aber was macht man, wenn man sein Notizbuch mal nicht dabei hat? Zumindest mein Handy hab ich immer dabei! Darum bin ich auch die Second Brain Methode gekommen. Frag jetzt nicht, wie genau!

Die meiste Arbeit, die nötig ist, um diese Inhalte zu konsumieren, machen wir bereits. Wir verbringen einen großen Teil unseres Berufslebens damit, Textfetzen, Skizzen, Fotos, Videos, Skizzen, Diagramme, Webseiten, Notizen oder Dokumente zu erstellen. Wenn wir diese wertvollen Ressourcen jedoch nicht sorgfältig aufbewahren, bleibt unser wertvolles Wissen in Silos und an dutzenden verschiedenen Orten verstreut. Wir schaffen es nicht, eine Wissenssammlung aufzubauen, die sowohl an Wert gewinnt als auch immer wieder verwendet werden kann.

Indem wir unser Denken in ein „zweites Gehirn“ verlagern, setzen wir unser biologisches Gehirn frei, um uns etwas vorzustellen, etwas zu schaffen und einfach präsent zu sein. Wir können mit der Gewissheit durchs Leben gehen, dass wir uns an alles Wichtige erinnern werden, anstatt uns durch den Tag zu quälen und zu versuchen, jedes Detail im Kopf zu behalten.

Mein zweites Gehirn dient als Erweiterung meines Verstandes und schützt mich nicht nur vor der Vergesslichkeit, sondern verstärkt auch meine Bemühungen, wenn ich mich kreativen Herausforderungen stelle.

Der erste Schritt zum Aufbau eines zweiten Gehirns besteht darin, die Ideen und Erkenntnisse, die du für wertvoll hältst, zu „erfassen“. Frag dich selbst:

  • Was sind die wiederkehrenden Themen und Fragen, auf die ich in meiner Arbeit und in meinem Leben immer wieder zurückkomme?
  • Zu welchen aufschlussreichen, wertvollen und wirkungsvollen Informationen habe ich bereits Zugang, die wertvoll sein könnten?
  • Welches Wissen möchte ich miteinander verknüpfen, kombinieren und regelmäßig wieder auftauchen lassen, um zukünftige Überlegungen zu diesen Themen anzuregen?

Meistens nehmen wir Informationen eher wahllos auf – wir schicken uns eine kurze Notiz per E-Mail, machen ein Brainstorming in einem Word-Dokument oder machen uns Notizen zu Büchern, die wir lesen – aber dann machen wir nichts daraus. Wir konsumieren oder produzieren diese Informationen bereits, wir müssen sie nur an einem einzigen, zentralen Ort aufbewahren, z. B. in einer digitalen Notiz-App wie Evernote, Microsoft OneNote, Bear, Notion oder anderen. Diese Apps erleichtern das Erfassen kleiner Textausschnitte und können auch Hyperlinks, Bilder, Webseiten, Screenshots, PDFs und andere Anhänge speichern, die alle dauerhaft gespeichert und mit allen Geräten synchronisiert werden.

Ich hab alles durch

Ich hab vieles getestet. Als ich angefangen habe, mir ein digitales Gedächtnis aufzubauen, habe ich alles in Notion gepackt. Aus allen möglichen Orten. Von Apple Notes, von OneNote, aus EverNote, GoodNotes, Noatbility. Ich hatte alle Apps, aber genau das war ja das Problem. Alles war irgendwo und nichts war genau da wo man es brauchte und schnell gefunden hat. Doch erst kürzlich habe ich alles wieder umgezogen. Glaub mir, ich hab alle Videos auf Youtube geguckt zum Thema „Best digital Note Taking App„. Aber wenn du 7 Leute fragst bekommst du 8 Meinungen.

Doch was alle zumindest so ein bisschen gemeinsam hatten war die Aussage: Zu jedem passt eine andere App, ein anderes System am besten. Nimm das was zu dir passt. OKAY. Dachte ich. Ich find Notion cool, nehm ich Notion. Sieht geil aus. Hat coole Kurzbefehle auf dem iPhone. Sahne! Blöd nur, dass ich dann in Besprechungen nicht mehr cool auf meinem iPad mitschreiben konnte. Ist es mir das wirklich wert?

Lange hab ich mich drum gedrückt, eine Antwort zu geben, aber irgendwann hat es dann gereicht.
ICH MUSS AUF MEINEM IPAD MIT MEINEM STIFT IN MEINE NOTIZAPP SCHREIBEN KÖNNEN.

Dazu kam dann noch der Wunsch, dass ich die App immer und überall brauche. Handy, Laptop, Fimenrechner, iPad, Apple Watch?? Und da war relativ schnell klar, wodrauf es hinausläuft:

Microsoft OneNote

OMG?! MicRosOft OnEnOtE?1
Ja genau. Dieses Programm. Von all denen, die ich zur Auswahl habe wahrscheinlich das, welches am wenigsten sexy is. Aber wisst ihr was? Über-fucking-all verfügbar. Ich sitz am Windoof PC und will ne PDF da rein knallen: Kein Problem!
Am MacBook will ich schnell was tippen? OneNote is da.
Am iPhone? Yes!
iPad? No problem!
Mit dem ApplePencil* handschriftliche Notizen machen? Kein Ding alter!
Apple Watch? Hold my beer!

Immer und überall. Das war für mich der Grund alles in OneNote zu packen. Ich hab sogar einen BrainDump Ordner in den der Kram kommt, den ich meiner Watch diktiere, damit ich ihn später wegsortieren kann. Gott soll ich mal einen Beitrag über OneNote und wie ich das nutze schreiben??

Weiter im Text

Indem wir eine vielfältige Sammlung von Informationen an einem zentralen Ort aufbewahren, können sie sich mischen und vermischen und uns helfen, unerwartete Verbindungen und Muster in unserem Denken zu erkennen. Außerdem haben wir so eine zentrale Anlaufstelle, wenn wir kreatives Rohmaterial, unterstützende Recherchen oder einen Schuss Inspiration brauchen.

Die folgenden drei Richtlinien helfen dir, nur die wichtigsten und nützlichsten Informationen in deinem zweiten Gehirn zu erfassen

Denke wie ein Kurator
Es ist verlockend, unser mobiles Gerät oder unseren Computer einzuschalten und sofort in die Flut von Informationen einzutauchen, die uns präsentiert werden. Viele dieser Informationen sind nützlich und interessant – Artikel von Experten, die uns produktiver machen könnten, Tipps zu Bewegung oder Ernährung oder faszinierende Geschichten aus aller Welt. Aber wenn wir nicht bewusst und strategisch entscheiden, was wir konsumieren, werden wir immer dem ausgeliefert sein, was andere uns zeigen wollen.

Nimm stattdessen die Denkweise eines Kurators an – objektiv, meinungsstark und reflektiert. Wenn du im Laufe deines Tages auf Social Media-Updates, Online-Artikel und Podcasts stößt, speichere sie für später ab, anstatt dich sofort damit zu beschäftigen. Wenn du anfängst, Inhalte zu sammeln, kannst du gezielt auswählen, welche Quellen du konsumieren willst.

Sobald du anfängst, wertvolles Wissen an einem zentralen Ort zu sammeln, wirst du natürlich anfangen, Muster und Verbindungen zu erkennen. Ein Artikel, den du über Gartenarbeit gelesen hast, wird dir einen Einblick in das Online-Marketing geben. (kann passieren) Eine beiläufige Bemerkung eines Kunden bringt dich auf die Idee, eine Webseite mit Kundenstimmen zu erstellen. Eine Visitenkarte, die du von früher aufbewahrt hast, wird dich daran erinnern, nachzufragen und eine Zusammenarbeit vorzuschlagen.

Du kannst diesen Prozess erheblich vereinfachen und beschleunigen, indem du deine Notizen in umsetzbare, mundgerechte Zusammenfassungen zerlegst. Es wäre z.B. fast unmöglich, die 10 Seiten Notizen zu einem Buch, das du letztes Jahr gelesen hast, inmitten eines chaotischen Arbeitstages durchzugehen. Aber wenn du nur die wichtigsten Punkte des Buches in einer 3-Punkte-Zusammenfassung hättest, könntest du dich schnell an den Inhalt des Buches erinnern und es möglicherweise auf etwas anwenden, an dem du gerade arbeitest

Die folgenden drei Richtlinien helfen dir dabei, deine Notizen zusammenzufassen und in umsetzbare, nützliche Werkzeuge für die Umsetzung zu verwandeln.

Entwirf Notizen für dein zukünftiges Ich
Eine wichtige Denkweise für den Umgang mit unseren Notizen ist es, „Notizen für dein zukünftiges Ich zu entwerfen“. Jedes Mal, wenn wir eine Notiz erstellen oder bearbeiten, können wir dafür sorgen, dass sie beim nächsten Mal leichter zu finden und zu nutzen ist.

Als Faustregel solltest du dir merken: Jedes Mal, wenn du eine Notiz anfasst, solltest du sie aufwerten. Das kann bedeuten, dass du einen informativen Titel hinzufügst, wenn du das erste Mal auf eine Notiz stößt, die wichtigsten Punkte hervorhebst, wenn du sie das nächste Mal siehst, und irgendwann später einen Link zu einer verwandten Notiz hinzufügst. Und irgendwann wird dann vielleicht tatsächlich ein Blogbeitrag draus?
Indem du die schwere Arbeit des Ordnens deiner Notizen über einen längeren Zeitraum verteilst, sparst du nicht nur Zeit und Mühe, sondern stellst auch sicher, dass die am häufigsten genutzten (und damit wertvollsten) Notizen organisch an die Oberfläche kommen, wie auf einer Skipiste, wo die beliebtesten Routen natürlich tiefere Rillen bekommen. (Super nervig btw…)

Erstellen

All das Erfassen, Zusammenfassen, Verbinden und Organisieren hat letztlich einen Zweck: greifbare Ergebnisse in der realen Welt zu schaffen. Egal, ob wir abnehmen, bei der Arbeit befördert werden, ein Nebengewerbe gründen oder uns für eine Sache einsetzen wollen, an die wir glauben – der wahre Zweck des Lernens besteht darin, unser Wissen in effektives Handeln umzusetzen.

Mit einem umfangreichen Vorrat an unterstützendem Material in deinem zweiten Gehirn musst du dich nie vor ein leeres Blatt setzen und versuchen, „dir etwas Schlaues auszudenken„. Alle Kreativität steht auf den Schultern von Giganten, und du hast den Vorteil, dass du die besten Ideen dieser Giganten bereits in deinen Notizen dokumentiert hast!

Mit einem zweiten Gehirn, das einem zur Verfügung steht, hast du immer etwas, das dich inspiriert, dich erinnert, dich unterstützt oder dich leitet, wenn du dich für die Projekte und Interessen einsetzt, die dir wichtig sind. Du kannst auf die Summe deiner Lebenserfahrung und deines Wissens zurückgreifen und nicht nur auf das, was dir gerade einfällt.

Mir hat das Anlegen eines Second Brain auch krass geholfen, Dinge nicht einfach nur stur zu konsumieren.
Eine häufige Herausforderung für Menschen, die gerne lernen, ist, dass sie sich ständig mit immer mehr Informationen füttern, diese aber nie wirklich anwenden. Die Ziele und Erfahrungen, die das Leben bereichern würden, werden endlos aufgeschoben, während man auf das „richtige“ Wissen wartet, das man angeblich brauch, um loszulegen.

Informationen werden zu Wissen, aber wie?

Informationen werden erst dann zu Wissen – etwas Persönliches, Verankertes, Gegründetes – wenn wir sie anwenden. Deshalb sollten wir uns so viel wie möglich bemühen, statt Informationen zu konsumieren, neue Dinge zu schaffen. Die Dinge, die wir erschaffen – seien es Texte, Webseiten, Fotos, Videos oder Live-Auftritte – verkörpern und drücken das Wissen aus, das wir aus persönlichen Erfahrungen gewonnen haben. Wir alle müssen dazu beitragen, etwas Gutes, Wahres oder Schönes ins Leben zu rufen. Dinge zu erschaffen ist nicht nur sehr erfüllend, sondern kann uns auch unerwartete Möglichkeiten eröffnen, uns mit neuen Freunden oder Mitarbeitern zusammenbringen und einen positiven Einfluss auf andere haben – indem wir sie inspirieren, unterhalten oder informieren.

Schaffe kleinere, wieder verwendbare Arbeitseinheiten

Sobald du anfängst, eine Sammlung von wertvollem Wissen in externer Form zu sammeln, wird eine ganz andere Arbeitsweise nicht nur möglich, sondern notwendig.

Du wirst anfangen, deine Projekte als einzelne Teile zu betrachten. Ich nenne sie „Zwischenpakete“, die jede Art von Inhalt enthalten können, den wir bereits erwähnt haben: eine Reihe von Notizen aus einer Teambesprechung, eine Liste relevanter Forschungsergebnisse, ein Brainstorming mit Mitarbeitern, ein Foliendiagramm, das den Markt analysiert, oder eine Liste von Aktionspunkten aus einer Telefonkonferenz, zum Beispiel.

Anstatt zu versuchen, das gesamte Projekt auf einmal voranzubringen, was dem Versuch gleicht, einen riesigen Felsbrocken bergauf zu rollen, ist es effektiver, jede Arbeitssitzung – egal ob sie 15 Minuten oder 3 Stunden dauert – mit der Fertigstellung eines einzigen Zwischenpakets zu beenden. So kannst du in kleineren Schritten arbeiten und jede verfügbare Zeitspanne nutzen, während du viel Feedback bekommst und häufig Pausen machst. Das führt nicht nur zu einer höheren Qualität der Arbeit, sondern auch zu der Motivation und Inspiration, die wir brauchen, um unsere beste Arbeit zu leisten. Diese Pakete kannst du dann in deinem Second Brain speichern und beim nächsten Mal, wenn du eine ähnliche Aufgabe hast, wieder verwenden.

Teile deine Arbeit mit der Welt

Der Aufbau eines Second Brains bringt viele Vorteile mit sich: weniger Stress, bessere Konzentration, mehr Erkenntnisse und höhere Produktivität. Aber der wirkliche Gewinn kommt am Ende, wenn du etwas aus deinem gesammelten Wissen machst und es mit der Welt teilst.

Es kann verlockend sein, zu warten, bis alles „fertig“ ist, bis du alle Informationen hast, die du glaubst, zu brauchen, und bis alle Quellen doppelt geprüft und überprüft wurden. Aber wenn du immer wieder Inhalte sammelst und speicherst, sie überprüfst und zusammenfasst, eine Reihe von Zwischenpaketen erstellst und sie dann wieder in dein zweites Gehirn einspeist, wirst du merken, dass es so etwas wie ein fertiges Produkt nicht gibt.

Alles ist im Fluss, alles ist in Arbeit und alles, was du veröffentlichst, ist mit einer „Version 1.0“ verbunden. Das kann eine enorme Erleichterung sein – da nichts jemals fertig ist, brauchst du nicht zu warten, um loszulegen. Du kannst jetzt eine einfache Website veröffentlichen und nach und nach weitere Seiten hinzufügen, wenn du Zeit hast. Du kannst den Entwurf eines Blogbeitrags jetzt veröffentlichen und ihn später überarbeiten, nachdem du Feedback erhalten hast. Du könntest sogar ein ebook im Kindle Store veröffentlichen, und alle zukünftigen Aktualisierungen des Manuskripts werden drahtlos mit jedem synchronisiert, der das Buch gekauft hat!

Wenn du deine Arbeit immer wieder mit anderen teilst – sei es mit deiner Familie, deinen Freunden, deinen Kollegen oder in den sozialen Medien – werden sich alle möglichen Vorteile einstellen. Du lernst neue „Mitarbeiter“ kennen, von denen du nie gedacht hättest, dass sie deine Arbeit interessant finden würden. Du wirst Klienten oder Kunden finden, in manchen Fällen sogar dann, wenn du gar nicht auf der Suche nach ihnen warst. Andere werden dir ihre Reaktionen, Kommentare und Wertschätzung (und gelegentlich auch Kritik) zurückgeben. Du wirst feststellen, dass du zu einer Gemeinschaft gehörst, die deine Interessen und Werte teilt. Um etwas Sinnvolles oder Wichtiges zu erreichen, muss man mit anderen zusammenarbeiten, und die unglaubliche Macht des Internets ermöglicht es uns jetzt, einander zu finden, egal wie obskur oder seltsam unsere Interessen sind.

Was man zusammenfassend sagen kann

Jede Notiz in deinem Second Brain ist eine Aufzeichnung von etwas, das du in deinem Leben erlebt hast – egal ob du ein Buch gelesen, ein interessantes Gespräch geführt oder ein Projekt bei der Arbeit abgeschlossen hast. Wenn du alle deine wertvollsten Ideen jederzeit zur Hand hast, musst du dich nicht mehr abmühen, um dich an alles zu erinnern, was du gelernt hast.

Wenn dein Second Brain im Laufe der Wochen und Monate in Schwung kommt, wirst du anfangen, anders zu werden. Du wirst die Dinge nicht mehr isoliert betrachten, sondern als Teil eines Netzwerks von Ideen, in dem sich alles auf alles andere auswirkt. Du wirst erkennen, dass etwas, das du bei der Arbeit über effektive Kommunikation gelernt hast, auch für deine Urlaubsdebatte mit der Familie gilt… Eine zufällige Tatsache, die du in einem Flugzeugmagazin gelesen hast, wird sich in einem Blogbeitrag, den du schreibst, als nützlich erweisen. Du fängst an, in den Systemen und Prinzipien zu denken, die du beim Zusammenfassen und Wiederholen gelernt hast, und siehst sie überall. Klar klingt das erstmal mega aufwändig und ja das ist es auch. Aber ich hab echt Spaß daran entwickelt, meine Notizen aus dem „Quicknotes“ Ordner in meinem OneNote (okay überredet, ich schreibe irgendwann mal was über meine Nutzung von OneNote) mir angucke, sortiere und ausformuliere. Dann durchlebt man erlebtes nochmal anders. Es ist einfach verrückt, wie schnell man Dinge von vor zwei Tagen vergisst und nur dran denkt, weil man ne schnelle Notiz gemacht hat.

Dein Verstand wird anders arbeiten und lernen, sich auf dieses externe Werkzeug zu verlassen, um auf Ressourcen, Referenzen und Recherchen zurückzugreifen, die weit über das hinausgehen, was er sich selbst merken kann. Du fängst an, „deine Arbeit“ als ein integriertes Ganzes zu betrachten, auf das du zeigen, das du formen und in eine von dir gewählte Richtung lenken kannst. Du wirst objektiver und unvoreingenommener, denn wenn eine einzelne Idee nicht funktioniert, weißt du, dass du einen riesigen Fundus an anderen Ideen hast, die du umsetzen kannst.

Mit der Zeit wirst du erkennen, dass alles, was du lernst und erlebst, einen Sinn ergibt. Du kannst in den Notizen, die du anlegst, die grundlegende Struktur deines Lebens erkennen. Warum du Dinge tust, was du wirklich willst, was wirklich wichtig ist und was nicht. Dein Second Brain wird zu einem Spiegel, der dir reflektiert, wer du glaubst, dass du bist, wer du sein willst und wer du werden könntest. Weil du alles erfassen und nutzen kannst, wird jede Erfahrung, die du machst, zu einer Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wenn dir diese Selbsterkenntnis klar wird, schaust du dir deine gesammelten Notizen an und stellst fest, dass du bereits alles hast, was du brauchst, um loszulegen. Du fängst an, die Ideen miteinander zu kombinieren und neue Perspektiven, Theorien und Strategien zu entwickeln. Ideen über die Gesellschaft, die Kunst, die Psychologie, die Spiritualität und die Technologie werden sich vermischen und Ideen hervorbringen, die du nie bewusst in Betracht gezogen hast. Du wirst schockiert sein von der Eleganz und der Kraft dessen, was aus deinen Notizen hervorgeht. Klingt komisch, aber ist wirklich so. Ich hätte selbst am Anfang, wo man vor einem leeren Notizbuch stand, selber nicht gedacht, dass ich jemals so darüber schreiben werde!

Diese Erleuchtung wird nicht nur in deinem Kopf existieren. Die Leute merken das. Sie werden bemerken, dass du im Handumdrehen auf einen ungewöhnlich großen Wissensschatz zurückgreifen kannst. Sie werden dein erstaunliches Gedächtnis bewundern, aber sie wissen nicht, dass du nie versuchst, dir etwas zu merken.

Der Aufbau eines Second Brain besteht aus einer Reihe von Verhaltensweisen, mit denen du eingehende Informationen in fertige kreative Projekte umwandelst. Anstatt dich endlos zu optimieren und zu versuchen, eine Produktivitätsmaschine zu werden, die nie vom Plan abweicht, optimierst du ein externes System, das zuverlässiger ist als du es je sein wirst. Das gibt dir die Freiheit, dir etwas vorzustellen, dich zu wundern und auf das zuzugehen, was dich hier und jetzt im Moment lebendig macht.

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